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Forum - BDSM - BDSM-Beziehungen

BDSM und Gefühle

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Gelöscht.

30.08.2011 um 21:38 Uhr

Moin Gryphon

 

Nun , ich geh davon aus , das ich nicht zu schnell über andere urteile ...hoffe ich zumindest - das steht mir gar nicht zu.

 

Das, was Du beschreibst ist ok - so sehe ich es auch ... aber nur wenn es im Tenor beider verläuft und es ständig unter Kontrolle ist ... dieser Weg ist gefährlich ... zu schnell kann man im Strudel der Empfindung den Weg verfehlen(?).

Oft habe ich diese Satzkonstellation im Netz gefunden ... sie wurde Bitter ernst genommen - im Sinne der Worte. Oft aber nur vom dominanten Part.

 

Gruß Bernd

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Gelöscht.

30.08.2011 um 21:50 Uhr

Moin hexlein

 

Wie ich es bei Gryphon schon schrieb ... wenn es im gemeinsamen Tenor erfolgt ist es ja so weit ok ... aber leider ist dies zu oft die Ausnahme.

 

Selbst habe ich da zwar eine völlig andere Einstellung zu diesem Thema - bin da auch etwas abseits im Bdsm Bereich - habe wohl zu oft mitbekommen , was gerade hier für teilweise menschenverachtende Tendenzen zu beobachten sind .

 

Ein Mensch , der sich einem anderen unterordnet - sich unterwirft - hat nach meiner Auffassung besonderen "Schutz" zu erfahren - eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für den dominanten Part.

Zu schnell ist ein erheblicher Schaden am Menschen entstanden (?).

 

Gruß Bernd

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Gryphon

Autor.

30.08.2011 um 22:07 Uhr

Hallo Bernd,

 

Oft habe ich diese Satzkonstellation im Netz gefunden ... sie wurde Bitter ernst genommen - im Sinne der Worte. Oft aber nur vom dominanten Part.

 

das ist ganz sicher eine der großen Gefahren beim BDSM, aber wenn Dom solcher Art ist, dann sollten (müssten) bei Sub Selbstschutzmechanismen greifen. Das geschieht aber nicht immer und oft ist es so, dass der Absturz vorprogrammiert ist. In den vielen Jahren, die ich mich nun mit dem Thema beschäftige, ist es mir aber immer wieder klar geworden, dass man diese Subs kaum von außen schützen kann, sondern dass sie das nur selbst können.

 

Manchmal hoffe ich, dass diese Seite mit ihren vielen Texten ein klein wenig dazu beitragen kann, dass bestimmte Sorten von Dom Sub nicht weiterhin erzählen können, es gebe nur eine Art von SM. Manchmal funktioniert das vieleicht sogar.

 

Grüße von Gryphon

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hexlein

Autorin.

30.08.2011 um 22:11 Uhr

ok...da gebe ich Dir völlig recht.

 

Gerade dann, wenn ein Teil eines Paares sich völlig unterwirft ist die Fürsorgepflicht des Anderen um so höher.

 

Und diese Aufgabe zu bewältigen stelle ich mir auch nicht gerade einfach vor.

Denn in einem "Spiel" einer Session ist die absolute Kontrolle und Fürsorge begrenzt.

Selbst dies ist sicher schwer genug und erfordert alle Sinne und höchste Konzentration.

 

Gerade deshalb kann ich es ja auch so schwer verstehen.

 

Vielleicht kann ich das, was ich meine, an einem Beispiel besser erklären.

 

Ein Mann und eine Frau leben in einer D/s Beziehung

Sie '"spielen" miteinander.

Er führt sie, er fängt sie auf. Er lässt sie wieder in der Welt ankommen.

Sie wird irgendwann aber auch einmal für ihn da sein können.

Wird ihm Stütze und Halt sein.

Ihm Kraft geben.

 

Nur, in einer Beziehung, die permanente Führung und Dominanz erfordert.....

 

sorry....ich kann mir das wirklich nicht vorstellen.

Ein solcher Mann tut mir leid.

 

Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dann genau das passiert, was Du anprangerst.

Dass durch die Überforderung des Mannes ein Punkt erreicht wird, in dem die Frau nicht mehr die Unterworfene ist, sondern die Unterdrückte.

 

Nur....wer ist denn dann an der Situation "schuld"?

 

Derjeniege, der zuviel forderte?

Oder der, der überfordert ist?

 

(mal so nebenbei....Ophion hat dazu eine tolle Geschichte geschrieben)

 

und, bevor Du den Einwand bringst...

ja, mir ist aber auch klar, dass es Beziehungen gibt, die so laufen, und es nicht an der Überforderung des Einen hängt, sondern schlicht und ergreifend daran, dass dieser Mensch ein Vollpfosten ist

 

 

P.S.: in meinen Beiträgen kann man immer davon ausgehen, dass ich ALLE Arten von Beziehung damit meine....MM, FM, MF, FF......es geht halt nur so einfacher zu erklären

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Gelöscht.

31.08.2011 um 09:09 Uhr

Moin hexlein - Moin Gryphon

 

Ihr habt ja so Recht mit Euren Worten - wenn es alle Berücksichtigen.

 

Wenn man aber mitbekommt, das Menschen andere Menschen suchen , um dort IHRE Selbstbestimmung ( übernommene Worte ) abgeben möchten - um dort ein Dasein eines ECHTEN Sklaven zu fristen - das Menschen sich an Menschen binden wollen (mit aller Macht ) auch auf Warnungen anderer nicht hören und man dann mitbekommt , wie das den Bach runter geht und einer von beiden (der devote Part) in der Psychiatrie landet - dann fragt man sich sehr oft - wie kann das so passieren? Sind die ( einige ) Menschen sich nicht klar darüber, was so eine Konstellation sein kann?

 

Hinzu kommt, das ich eine "eigene" Ansicht dazu habe - die Frau steht da im Mittelpunkt des Geschehens - sie hat das Sagen .... gerade weil sie sub und devot ist ... auch wenn sie sich unterordnet und sich mir unterwirft .... sie ist und bleibt Mensch und Partnerin.

 

Das was hexlein beschreibt : "Sie wird irgendwann auch mal für ihn da sein" .... das ist für mich so : Sie ist ständig für mich da - eben weil sie da ist ! Ist schwer zu erklären .. da es der üblichen Art in diesen Part Bereich entgegen läuft(?).

 

Gruß Bernd

 

 

 

 

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Gryphon

Autor.

31.08.2011 um 10:51 Uhr

Hallo Bernd,

 

um dort IHRE Selbstbestimmung ( übernommene Worte ) abgeben möchten - um dort ein Dasein eines ECHTEN Sklaven zu fristen

 

ich finde, das ist eine legitime Lebensform, wenn beide sich so etwas wünschen, und ich kenne einige (wenige) Beispiele, in denen es zu beiderseitigem glücklich Sein funktioniert (bzw. funktioniert hat). Wenn ich mich in meiner Nachbarschaft umschaue, die zum großen Teil aus besser situierten Rentnerehepaaren besteht, so kann ich diese Lebensform des öfteren entdecken, zu beiden Seiten hin, ohne dass jemand von diesen Menschen das böse Wort auch nur jemals gedacht hätte.

 

das Menschen sich an Menschen binden wollen (mit aller Macht ) auch auf Warnungen anderer nicht hören und man dann mitbekommt , wie das den Bach runter geht und einer von beiden (der devote Part) in der Psychiatrie landet

 

Auch das kommt leider immer wieder vor, hat aber mit BDSM nur relativ wenig zu tun. Im Gesetzbuch heißt das "häusliche Gewalt" und ist strafbar, leider bisher nur auf der physischen Ebene, da die psychische so viel schwerer greifbar ist. Dieses Phänomen findet sich extrem vielen Partnerschaften weltweit, leider wird immer nur die Spitze des Eisberges sichtbar. Wenn dann tatsächlich einmal BDSM mit im Spiel war, ist es natürlich ein gefundenes Fressen für die Medien. Sarkastisch gesagt, wenn jemand seine Frau verprügelt, was "jeder" tut, ist es uninteressant, wenn ein SMmer "über die Stränge" schlägt, ist es eine "Schlagzeile" wert.

 

Hinzu kommt, das ich eine "eigene" [] Ansicht dazu habe - die Frau steht da im Mittelpunkt des Geschehens - sie hat das Sagen

 

Eigene Ansichten bleiben selbstverständlich wie immer legitim und unbenommen!

 

Grüße von Gryphon

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31.08.2011 um 11:14 Uhr

Ein italienischer Kollege, sehr wortgewaltig und herausfordernd, hat mich vor Jahren bei einem Abendessen mit einem sizilianischen Sprichwort konfrontiert und wollte meine Meinung dazu wissen:

 

"Commandare é meglio che fottere"

 

(aus der Erinnerung von mir zitiert, vllt stimmen Schreibweise und Dialekt nicht ganz). Zu deutsch: Kommandieren ist besser als ficken. Ich war damals relativ jung, er so um die fünfzig, wie ich jetzt. Seine Frau hat ihm damals gesagt - weil mir nichts Geistreiches eingefallen ist - "Laß doch, davon kann ein Mensch in seinem Alter noch nichts wissen".

 

Der Moment ist mir in Erinnerung geblieben, weil er mir etwas peinlich war.

 

Wenn ich heute darüber nachdenke: Ich verstehe den Satz, und ich verstehe ihn nicht. Ich muß so oft in meinem Leben bestimmen was geschehen soll, aber einen Lustgewinn kann ich daraus nicht ableiten. Eine Verbindung stellt sich in meinem Kopf nur ein, wenn ich mir vorstelle, welchen Lustgewinn jemand anderer durch meine Befehle (oder Handlungen) erzielen könnte. Ich glaube mein Sadismus (und auch meine masochistische Seite) beschränkt sich darauf, jemand anderen Lust erleiden zu lassen (und vice versa).

 

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es möglich sein soll, jemand anderen leiden zu lassen, ohne daß ich seine Leiden innerlich spüren kann. Läuft da nicht etwas schief, wenn es anders ist? Kalt, ohne Gefühl? Vielleicht bin ich einfach nur hoffnungslos romantisch.

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Gelöscht.

31.08.2011 um 12:02 Uhr

Moin Gryphon

 

Auch hier gebe ich Dir und deinen Worten Recht ... legitime Lebensform ... im gegenseitigen Einklang auf jeden Fall - nur ging es um das von mir beschrieben Sklavendasein nicht um das, was man so im Bdsm Bereich darunter versteht ... es ging hierbei um wesentlich mehr .. echtes Sklaventum ... ähnlich dem , was so aus Mittelalter überliefert wird. Es war der Wunsch nach echter Existenz Aufgabe .Wenn Menschen mit derartigen Wünschen an falsche kommen - was dann ?

 

Sicher gibt es gerade im Bdsm Bereich immer wieder diese "Ausreißer " , die zu (An)klagen führen ... während im realem Leben "großzügig" darüber hinweg gesehen wird(?).

 

Das , was im realem Leben so stattfindet ... ich habe beides kennengelernt - die Gewalt und die psychische Ebene ... wünsche niemanden , das erleben zu müssen - wer hier nicht stark genug ist und bleibt - der/die hat verloren.

 

Im Grunde lehne ich im realen Leben jede Art von Beeinflussung ab - egal welcher Art - ebenso die Gewalt ... sehe im Bdsm Bereich etwas völlig anderes .... die Worte von Angelo Gioioso kommen dem schon sehr nahe :

 

:

Eine Verbindung stellt sich in meinem Kopf nur ein, wenn ich mir vorstelle, welchen Lustgewinn jemand anderer durch meine Befehle (oder Handlungen) erzielen könnte. Ich glaube mein Sadismus (und auch meine masochistische Seite) beschränkt sich darauf, jemand anderen Lust erleiden zu lassen (und vice versa).

 

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es möglich sein soll, jemand anderen leiden zu lassen, ohne daß ich seine Leiden innerlich spüren kann. Läuft da nicht etwas schief, wenn es anders ist? Kalt, ohne Gefühl? Vielleicht bin ich einfach nur hoffnungslos romantisch. []

 

Vielleicht kommt meine Aversion daher , weil ich mehrfach erlebt habe , was aus Menschen im realem Leben wird, die derartig beeinflusst wurden. Möchte da aber nicht weiter drauf eingehen.

 

Ich kann und werde jeden Standpunkt akzeptieren - ein Urteil darüber steht mir - wie schon erwähnt - nicht zu .

Ob ich ihn aber mittrage ist eine andere Sache.

 

Gruß Bernd

 

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hexlein

Autorin.

31.08.2011 um 14:15 Uhr

Ja das "mittragen" das ist schon so eine Sache für sich.

 

Wo fängt es an?

Wo hört es auf?

 

Und...da ist es egal, ob "normale" oder BDSMler.

 

Trage ich mit, wenn ich eine Frau nachts vor Schmerz aufjaulen höre und sie am nächsten Tag mit blauem Auge sehe, und darüber hinwegschaue?

 

Trage ich mit, wenn Frau ohne äußerlichen Grund sich immer mehr zurückzieht, nicht mehr lächelnd über die Straße geht und ich nicht mal ansatzweise den Versuch mache mit ihr ins Gespräch zu kommen?

 

--nur mal so in den Raum stelle....

 

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Gryphon

Autor.

31.08.2011 um 20:35 Uhr

geändert am 31.08.2011 um 20:36 Uhr

Hallo hexlein,

 

nein, ganz sicher nicht. Wegschauen ist in unserer Gesellschaft mittlerweile leider die Normalität, so wie es früher das sich Einmischen in alles mögliche Private war. Leider zeigt die Realität immer wieder, dass sich Opfer gleich welcher Art von Gewalt aus den verschiedensten, von außen kaum nachvollziehbaren Gründen gar nicht helfen oder raten lassen wollen, und das ist im Bereich BDSM genau so festzustellen wie in allen anderen Bereichen des Lebens.

Dennoch ist der Versuch wichtig und ehrenwert.

 

Grüße von Gryphon

 

P.S.: Ich denke aber, mit dieser jetztigen Diskussion kommen wir gerade völlig vom Ursprungsthema des Threads weg?

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